Samstag, 27. März 2021

Die Tage vor Ostern

Die frühen Morgenstunden lassen den Tag besser erleben. Ganz langsam schleicht sich die Nacht Richtung Westen und die Sonne erwacht im Osten. Dann ist es hell, weisse Hauswände und Gartenpflanzen reflektieren das erste Licht. Es windet kräftig aus südlicher Richtung, es liegt Feuchtigkeit in der Luft, das Atmen ist schön. Die zurückliegenden Tage waren trocken und staubig. Calima erfüllte den Luftraum über den Kanarischen Inseln. Jetzt fliegen ein paar Wolkenfetzen im Wind, nach Regen sieht es nicht aus, obwohl ein Tiefdruck über uns liegt, so melden es die Wetternachrichten. Ein paar gute Regengüsse wären willkommen. Klare Gedanken kommen nach dem feuchten Geschenk, die Menschen werden ruhiger. Wenn wir davon mehr hätten, würden sich diese Inseln in ein Paradies verwandeln. Grüne Hügel braucht das Land. Noch sieht man deutlich die Spuren des Winters, denn wir hatten Regen satt, oder zumindest, es gab mehr Regen als in den vergangenen Jahren. Aus einer Nachbarwohnung strömt der süssliche Faulgeruch ungewaschener Menschen, ein Drogenabhängiger wohnt viel zu nahe und sobald er seine Fenster öffnet, wächst dieser Geruch und macht sich breit, auf Nachbarbalkonen und Terrassen, die links und rechts an seine Wohnung grenzen. Ekel steigt in mir auf, ich kann es nicht bekämpfen, denn es ist jeden Tag allgegenwärtig. Die schönste Behausung wird zur Qual, wenn der Nachbar stinkt. Daran hatten die Architekten nicht gedacht. Nur der starke Wind, der weiss, wie die Natur schmeckt und duftet. Danach kann man sich sehnen lernen.

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