Dienstag, 29. September 2020

Ferienwohnung auf Granni

 Ganz schnell nach Gran Canaria und kein Hotel?

die sogenannten Viviendas Vacacionales sind Ferienwohnungen und das ist der Hit in diesem Jahr. Wir beraten Sie gerne und jederzeit, auch ganz kurzfristig.

Dennoch möchten wir Ihnen auch ein paar Tipps zur Vorbereitung aufzeigen: Bei dieser Art von Vermietung kann fast jeder mitmachen, der ein Appartement oder einen Bungalow auf der Insel sein Eigen nennt. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Es sind demnach keine professionellen Anbieter, sondern irgendein Vermarkter, der seine Wohnung nicht immer selbst benötigt oder etwas Geld nebenbei verdienen möchte. Einen besonderen Qualitätsanspruch haben Sie fast nie und, sollte es zu einer Reklamation kommen, kann es ganz schön abenteuerlich werden.

Da steht ein Ehepaar vor einer Anlage X. Sie warten und warten und als ich eine Stunde später vorbeikomme, frage ich sie, ob ich behilflich sein kann. Sie kommen aus Deutschland und sprechen kein Wort Spanisch. In ihren Winterklamotten wird es langsam heiss. Sie haben über Internet gebucht und da sie die Umgebung schon jahrelang kannten, vertrauten sie dem Angebot. Nun warten sie auf den Vermieter. Ich kann ihn per Handy erreichen, ja er fährt gerade los, in 30 Minuten will er an der Adresse sein. So kann es passieren, die Nerven sind dann schon ein wenig beansprucht. Mein erster Rat: Nehmen Sie zuerst mit einem Bekannten Kontakt auf, der Ihre Sprache spricht. Damit haben Sie einen Vermittler für alle Fälle. Bei den unterschiedlichen Mentalitäten sind 160 Minuten Verspätung oft kein Mangel, aber ob Sie das auch so sehen, wage ich zu bezweifeln. Es muss aber nicht so sein.

Endlich ist das Paar im gebuchten Ferienappartement, Frau Y. putzt schon mal. Herr Y. bemerkt einen merkwürdigen Geruch nach Hund; wahrscheinlich von den Vormietern. Dabei warb der Vermieter mit: Keine Haustiere! Sie reinigen die Wohnung gleich zweimal. Frau Y. hatte Desinfektionsmittel im Koffer, welch ein Glück.

Am Abend sitzen sie endlich erschöpft auf dem kleinen Balkon. Sonnenuntergangsstimmung mit einem Gläschen Wein. Nein, die Sonne war längst über alle Berge. Morgen wird es schon klappen. Das Gerülpse vom Nachbarbalkon klingt unterdrückt, aber jemand wohnt da. Dann klingelt ein Handy..., Si, si pronto, ciao bella, ... eine halbe Stunde lang schimpft ein Italiener in sein Handy und das Ehepaar Y. ist ganz fertig von dem Gejammer, ohne auch nur ein Wort zu verstehen. Der Mann scheint sich aufzuregen und steigert sich durch Lautstärke. Dann bricht er endlich ab, weil er einen Hustenanfall bekommt, eine Flasche fällt um, er stolpert in sein Appartement und scheint zu ersticken. Das Hantieren klingt durch die Wände, noch etwas geht zu Bruch, dann der erste Hauch von Knoblauch und Kohl. Der Nachbar kocht sein Abendessen, der Balkon ist fürs erste einmal tabu.

Nach 14 Tagen kennen unsere Freunde alle Nuancen der italienischen Küche, sie kennen alle Freunde und Bekannte des Italieners, der sich dazu entschloss, seine Gespräche mit Lautsprecher zu führen. So hören sie dann auch immer das Geschrei der Gegenseite und das auch lange nach Mitternacht. Hausordnung? In privaten Wohnanlagen meistens nicht vorhanden. Mal eben an der Rezeption Bescheid geben - ist nicht, die gibt es gar nicht. Den Vermieter können sie nicht erreichen, aber er spricht ja eh kein Deutsch. Nach 14 Tagen reisen sie etwas verdrossen ab. Sie bezahlten im Voraus - den Vermieter sahen sie gar nicht mehr. So liessen sie den Schlüssel in der Wohnung liegen und fuhren schon 4 Stunden vor Abflug mit einem Taxi los, um ja rechtzeitig in dem Flieger zu sitzen. Alles lief gut, zu Hause angekommen, konnten sie endlich wieder ein Gläschen Wein geniessen.

     

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